Yuri Nikulins Zirkus - alter Zirkus
Der Zirkus hatte immer einen besonderen Platz im künstlerischen Leben Moskaus inne und ist eine der beliebtesten nationalen Kunstformen Russlands geworden. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts fand der beliebte Pferdezirkus seinen Weg von Europa nach Russland, wo er in Kontakt mit der russischen Tradition des Balagan – Clownerie und Streichen – kam. Das russische Balagan kam zuerst im 17. Jahrhundert bei Jahrmärkten und Freiluftfestivals in Städten in ganz Russland auf. Im Jahre 1702 ließ Zar Peter der Große ein öffentliches Theater mit Sitzplätzen für 400 Zuschauer am Roten Platz bauen, wo in den Pausen Clowns die Menschen unterhielten und riesige Menschenmengen anzogen. 1880 kam der ehemalige Zirkusreiter und Artist Albert Salamonsky nach Moskau und erbaute einen Zirkus am Tsvetnoy Boulevard. Dieser bot Platz für fünf Sesselreihen, Logen, Ränge und Stehplätze. Ein Steingebäude für die Pferdeställe wurde im Jahre 1884 an den Zirkus angebaut, und fünf Jahre später folgte ein Schwimmbecken für Wasservorführungen.
Die Zirkustradition verbreitete sich rasch in Moskau, und heute finden sich in der russischen Hauptstadt zwei Hauptzirkusse, der alte, originale Zirkus am Tsvetnoy Boulevard, inzwischen in Yuri Nikulin Zirkus umbenannt, und der Neue Moskauer Staatszirkus am Prospekt Vernadskovo.
Der Yuri Nikulin Zirkus oder Alte Zirkus, nach Russlands berühmtestem Clown und ehemaligem langjährigem Direktor des Zirkus, kehrt heute in gewisser Weise zu seinen traditionellen Wurzeln zurück und zeigt mehr und mehr der Clownerien, die im 17. und 18. Jahrhundert in Russland populär wurden. Der Zirkus bietet auch einen exzellenten Querschnitt akrobatischer und artistischer Vorführungen, sowie Kunststücke mit Bären, Pferden, Affen und Hunden.
Aufführungen finden wochentags um 19 Uhr und am Wochenende um 14:30 Uhr und 18 Uhr statt.