Geführte Tour durch die Zarenresidenz Kolomenskoje
Kolomenskoje, die ehemalige Zarenresidenz, befindet sich am Ufer der Moskwa, 10 km südöstlich vom Kreml und ist von 350 Hektar Waldland umgeben, welches mittlerweile Umweltschutzgebiet ist und in die Liste des UNESCO Welterbes aufgenommen wurde.
Kolomenskoje taucht das erste Mal in den Chroniken des Prinzen Iwan Kalita im Jahr 1339 auf. Seit dem 14. Jahrhundert war Kolomenskoje die Sommerresidenz der Prinzen und später der russischen Zaren. Peter der Große verbrachte seine Kindheit inKolomenskoje. Nachdem er Asow im Jahr 1696 und Poltawa im Jahr 1709 eingenommen hatte, verbrachte Peter der Große einige Zeit hier, bevor er feierlich nach Moskau einzog.
In Kolomenskoje gibt es viele hölzerne Bauten, wie z.B. wunderschöne Kirchen und zeltdachartige Konstruktionen. Das älteste noch vorhandene Gebäude ist die Christi-Himmelfahrts-Kirche, die 1532 von dem Prinzen Wasily III erbaut wurde. Mit dem Bau der Kirche drückte er seinen Dank für die Geburt seines Sohnes dem Thronfolger aus, bei dem es sich um Iwan den Schrecklichen handelte. Dies war die erste Steinkirche zeltartiger Form. Die beeindruckende Kasanskaja-Kirche wurde im Jahr 1644, in der Regierungszeit des russischen Zaren Alexei I, gebaut.
Außerdem befindet sich dort der vor kurzem wiederaufgebaute Holzpalast des Zaren Alexei Michailowitch Romanow. Dieser beeindruckende Palast wird häufig als „achtes Weltwunder“ bezeichnet. Sie haben die einzigartige Gelegenheit, einen Einblick in das Leben der russischen Zaren zu erhalten. Im Palast befinden sich verschlungene Korridore und 250 Räume, die errichtet wurden, ohne dass Säge, Nägel oder Haken verwendet wurden. Der Palast ist außerdem für seine märchenartigen Dächer bekannt. Die Innenausstattung ist hell und variationsreich: Hier sehen Sie komplexe Bildhauereien auf Architraven und Fenstersimsen, farbenfrohe Wand- und Deckenbemalungen sowie mit Ornamenten verzierte Möbelbezüge und Wände. Die reichhaltige Dekoration verwandelt den Bau in einen kleinen Märchenpalast. Obwohl es nur ein Sommerpalast war, war es die bevorzugte Residenz des Zaren. Kaiserin Elizabeth wurde im Jahr 1709 in dem Palast geboren und Zar Peter der Große verbrachte einen Teil seiner Jugend hier. Als der russische Hof nach St. Petersburg zog, verfiel der Holzpalast und Katharina II befahl, ihn vollständig abzureißen und ihn durch ein einfacheres Steingebäude zu ersetzen. Moskaus Regierung vollendete den Wiederaufbau im Jahr 2010.
Heutzutage ist das Freilichtmuseum Kolomenskoje eines der malerischsten und beliebtesten Orte in Moskau. In Kolomenskoje finden mehrere Festivals und traditionelle religiöse Feiern statt, wie z.B. die Masleniza, Ostersonntag und viele mehr.