Moskau - die Hauptstadt von Russland
Moskau gehört zu den schönsten Städten der Welt. Die Stadt vereinigt das Beste an alter und moderner Architektur. Die meisten der historischen Gebäude, architektonischen Ensembles, Kirchen und Klöster wurden liebevoll restauriert. Eine große Zahl neuer Sehenswürdigkeiten ist in den vergangenen zehn Jahren entstanden. Heute können wir Zeuge einer neuen Ära in der Geschichte von Moskau sein: die Straßen und Plätze Moskaus erhalten ihre historischen Namen zurück, mehr und mehr Neonschilder von bekannten ausländischen Firmen und Unternehmen leuchten in den Straßen Moskaus und private Läden und Restaurants werden eröffnet. Hier in Moskau – mehr als irgendwo anders – kann man die Atmosphäre dieses Wechsels erleben, der die Aufmerksamkeit der ganzen Welt schon seit einigen Jahren auf sich gezogen hat und „Russische Renaissance“ genannt wird.
- Der Kreml
- Der rote Platz
- Lenins Mausoleum
- Die Basilus-Kathedrale
- Die Christerlöserkathedrale
- Das Puschkin-Museum der schönen Künste
- Die Tretyakov-Galerie
- Novodevichy-Konvent und Friedhof
- Moskaus Metro
- Der Poklonnaja-Berg
- Das Kolomenskoe-Museum
- Das Sergius-Dreifaltigkeits-Kloster
Der Kreml
Rußlands mythischer Fluchtburg – ist eine eigenständige Stadt mit einer Vielzahl von Palästen, Waffenkammern und Kirchen. Obwohl der Name bei uns Bilder von gewaltigen Mauern, funkelnden Zwiebeltürmen und abgeschiedenen Herrschern aus vergangenen Zeiten auslöst, bedeutet das Wort „kremlin“ nur „befestigte Stadt“.
Der Moskauer Kreml ist eines der größten Museen der Welt. Insignien des Staates, unbezahlbare Ikonen und Schätze der russischen Zaren sind in den Zimmern und Kathedralen des Kremls untergebracht. Man kann sich sogar die Zarenglocke, die nie geläutet wurde, und die Zarenkanone, die nie abgefeuert wurde, ansehen. Die Zarenkanone ist die älteste und größte Kanone der Welt. Diese riesige Waffe ist über 5,5 Meter lang und wiegt 40 Tonnen. Die Zarenglocke soll die größte Glocke mit dem saubersten Ton in der Welt sein. Unglücklicherweise zerbarst die Glocke 1737 in einem Feuer, bevor sie überhaupt aufgehängt worden war.
Der Kreml läßt sich bis zum Jahre 1147 und den Gründungstagen der Stadt Moskau zurückdatieren. Die ursprünglichen Mauern wurden 1157 fertiggestellt, 10 Jahre nach der Gründung Moskaus, und am Ende des 14. Jahrhunderts war Moskaus Macht und Prestige so weit gestiegen, daß die Stadt der Sitz der russisch-orthodoxen Kirche wurde. Dieser Wechsel brachte die Errichtung von einigen der beeindruckendsten Bauwerke des Kremls mit sich; unter anderem die Mariä-Himmelfahrts-Kathedrale, in der Iwan die Urkunde, die Moskau an mongolische Herrschaft band, in Stücke riß. Über die Jahrhunderte fügte fast jeder Herrscher dem Ganzen seinen eigenen monumentalen Einfluß hinzu, was zu der schillernden Zitadelle führte, die wir heute sehen.
Der rote Platz
ist unauslöschlich mit Bildern von sowjetischen Führern verbunden, die mit versteinerten Mienen in der bitteren Kälte stehen, während eine Fülle militärischer Macht an ihrem Standpunkt auf dem Lenin-Mausoleum vorbeimarschiert. Obwohl der Platz nicht länger Zeuge von eindrucksvollen Paraden zum 1. Mai ist, bleibt er dennoch ein überaus eindrucksvoller Ort. Begrenzt durch die steife Ernsthaftigkeit des Mausoleums, die ausgedehnte Fassade des weltberühmten GUM Kaufhauses und die üppigen Farben der Basilus-Kathedrale ist der rote Platz verdientermaßen erster Halt eines jeden Moskaubesuchers.1990 wurden der Kreml und der rote Platz in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen.
Lenins Mausoleum
wurde 1924 vom Architekten Alexei Shchusev entworfen; in einer Zeit, in der die Stärke der russischen Avantgarde noch nicht durch Stalins erzwungene Rückkehr zum heldenhaften Realismus und zum konservativen Klassizismus dezimiert worden war. Demzufolge ist der Gründer des sowjetischen Staates mit einer Ruhestätte gesegnet, die ein seltenes Meisterwerk von moderner architektonischer Einfachheit ist. Das Mausoleum, das mit rotem Granit (für Kommunismus) und schwarzem Labradorit (für Trauer) beschichtet ist, ist im Grunde eine Pyramide, die aus Würfeln besteht. Obwohl die Ehrenwache, die einmal den Eingang des Mausoleums flankierte, abgezogen wurde, scheinen angekündigte Pläne, Lenins Körper zu entfernen in den letzten Jahren an Schwung verloren zu haben. Die einmal übermäßig lange Warteschlange hat beträchtlich abgenommen und heute ist ein Besuch von dem eher bizarren Gefühl begleitet, einen Ort zu betreten, der schon lange in Vergessenheit geraten ist. Lenin (oder zumindest die vermeintliche Wachskopie seines Körpers) liegt immer noch in seinem kristallenem Sarg, scheinbar unberührt von den großen Veränderungen, die über Rußland hinweg fegten.
Die Basilus-Kathedrale
erhebt sich über den roten Platz in einem unwiderstehlichen Überfluß von Farben und Formen. Ihre Kombination aus Hauben, Kuppeln, Bögen, Türmen und Spitzen hat seit ihrer Konstruktion in den 1550ern die Augen von Besuchern fasziniert. Obwohl St. Basilus gebaut wurde, um an die Gefangenschaft von Iwan dem Schrecklichen in der mongolischen Festung von Kazan zu erinnern und eigentlich Mariä-Schutz-und-Fürbitte-Kathedrale heißt, hat ihr populärer Name sie lange in Verbindung mit einem zerlumpten Propheten gebracht, der das Moskauer Feuer von 1547 vorausgesagt hat. Dem Reiz der Basilus-Kathedrale kann man sich am besten bewußt werden, indem man in ihrer Umgebung herumschlendert, da ihre erstaunliche Außendekoration über ihren auffallend einfachen und beengten Innenraum hinweg täuscht.
Die Christerlöserkathedrale
Der Tempel wurde errichtet aufgrund eines Gelübdes, und Schlüssel von eroberten Städten wurden hierher gebracht. Die Höhe des Tempels war 103 Meter. Im Dezember 1931 wurde er in die Luft gesprengt. Im Folgenden wurde das Loch des Fundaments für den Bau eines Schwimmbads genutzt. 1994 wurde das Schwimmbad geschlossen und ab Januar 1995 begann die Rekonstruktion des Tempels. Heute ist der Wiederaufbau abgeschlossen und beinhaltet sowohl eine Kirche, in der Gottesdienste abgehalten werden, als auch ein Museum, in dem regelmäßige Führungen stattfinden.
Das Puschkin-Museum der schönen Künste
das 1912 eröffnet wurde, besitzt eine Sammlung europäischer Kunst, die nur von St. Petersburgs Eremitage übertroffen wird. Der Schwerpunkt der Sammlung liegt oft in impressionistischen und post-impressionistischen Gemälden, ein Ergebnis der oft vergessenen Tatsache, daß solche Arbeiten in Rußland schon ein dankbares Publikum fanden, lange bevor sie die Fantasie der Sammler weiter westlich ansprachen. Manets „Dejeuner sur l’herbe“ befindet sich hier, genau wie Renoirs „Bathing in the Seine“, Arbeiten von Van Gogh und Matisse und eine komplette Galerie von Gauguin. Der Stolz des Museums ist die Kollektion von antiker ägyptischer Kunst und berühmte Fayoum-Porträts aus dem ersten bis vierten Jahrhundert vor Christus.
Die Tretyakov-Galerie
besitzt die herrlichste Sammlung von traditionellen russischen Gemälden in der Welt. Das Kern der Kollektion wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts von Pavel Tretyakov, einem reichen Moskauer Kaufmann, gesammelt, der eine Leidenschaft für das Sammeln von Geigen, Vögeln, Milchkühen und russischer Kunst hatte. Tretyakov spendete 1892 seine umfangreiche Sammlung der Stadt und eine anschließende Vergrößerung hat die Galerie schon lange mit weit mehr Arbeiten ausgestattet, als sie überhaupt auf ihrem begrenzten Raum ausstellen kann. Obwohl dies bedeutet, daß unzählbare herrliche Arbeiten nur selten das Tageslicht erblicken, heißt dies auch, daß die Arbeiten, die ausgestellt sind, ohne Ausnahme Meisterwerke ihrer Zeit und ihres Genres sind. Während alles in Tretyakov geduldige Aufmerksamkeit verdient und belohnt, ist seine Sammlung von Ikonen die Ultimative dieser meist russischen Kunstform.
Novodevichy-Konvent und Friedhof
Zur selben Zeit, als der Moskauer Kreml als eine beschützende Zitadelle für das Stadtzentrum verstärkt wurde, wurden eine Reihe von befestigten Klöstern als eine außerhalb liegende Verteidigungskette im Süden gebaut. Das berühmteste dieser Klöster ist der wunderschöne Novodevichy-Konvent (das neue Kloster der Jungfrauen), der 1524 gegründet wurde und an einer großen Biegung des Moskva-Flusses liegt. Die Berühmtheit des Klosters hat jedoch weniger mit seiner Aufgabe als Verteidigungsfestung zu tun als mit seiner aristokratischen und politischen Geschichte, da Novodevichy ein beliebtes Exil für hochrangige Frauen war, die vom Hof verbannt worden waren. Die berühmteste Bewohnerin war Sofia, die ältere Schwester von Peter dem Großen, die während seiner Minderjährigkeit als Regentin herrschte. Als Peter alt genug war und mit einigen Schwierigkeiten den Thron für sich beanspruchte, war es Novodevichy, wohin er seine skrupellose Schwester im Jahre 1689 verbannte. Neun Jahre später, als Peter nach seinen Reisen in Europa nach Rußland zurückkehrte, organisierte Sofia einen Umsturzversuch von dem Kloster aus. Der Putsch schlug fehl und Peter erreichte seine Heimat rechtzeitig, um an der Massenexekution der Rebellen teilzunehmen. Obwohl Sofia nicht verletzt werden sollte, wurde sie anscheinend wahnsinnig bei dem Anblick der Leichen ihrer Mitstreiter, die vor ihrem Fenster aufgeknüpft wurden.
Der Novodevichy-Konvent besteht aus 16 glitzernden Kuppeln hinter betürmten Mauern. Es ist ebenfalls berühmt für seinen Friedhof, der hinter der südlichen Mauer liegt. Hier liegen viele berühmte Autoren, Künstler und Politiker begraben, wie Gogol, Tschechov, Bulgakov, Mayakovsky, Stanislavsky, Prokofieff, Shostakovich, Eisenstein und Nikita Khrushchev, der einzige sowjetische Führer, der nicht hinter Lenins Mausoleum begraben ist.
Moskaus Metro
mit ihren Stationen, die mit Marmor, Mosaiken, gebeizten Glasplatten und bronzenen Skulpturen geschmückt sind, sehen aus wie ein weitreichendes Kunstmuseum.
Der Poklonnaja-Berg
ist das wichtigste Monument, das zu Ehren des Sieges im 2. Weltkrieg gebaut wurde. Am 9. Mai 1995 wurde das Siegesmonument feierlich in Moskau eröffnet. Am 23. Februar 1985 wurde auf dem Poklonnaya-Berg ein einprägsames Schild mit der Aufschrift „Hier wird ein Monument für den Sieg der sowjetischen Menschen im Großen Patriotischen Krieg aufgestellt werden“ angebracht. Bäume wurden um den Platz gepflanzt, der Park wurde der Siegespark genannt. Für den ganzen Komplex wurde eine Fläche von 135 Hektar reserviert.
Das Kolomenskoe-Museum
liegt in dem Gebiet, wo früher die Sommerresidenz der russischen Zaren war. Das architektonische Ensemble beinhaltet die berühmte Kirche des Aufstiegs aus dem 16. Jahrhundert, die in altem russischen „Zeltstil“ gebaut wurde. Von der Sommerresidenz Zar Alexei Romanovs, blieben die Kazan-Kirche aus dem 17. Jahrhundert, sowie das Büro und die Küche. Ein Freilichtmuseum zeigt Beispiele von russischer hölzerner Architektur aus dem 17. – 18. Jahrhundert. Das Museum rühmt sich einer Sammlung von Ikonen, Metallarbeit und Kacheln.
Das Sergius-Dreifaltigkeits-Kloster
- (70 km von Moskau) ist das religiöse Zentrum der russisch-orthodoxen Kirche, die Residenz des Patriarchen von Rußland, ein noch immer bewohntes Kloster mit einer theologischen Akademie. Sein architektonisches Ensemble aus dem 15. – 19. Jahrhundert repräsentiert alle Phasen in der Entwicklung russischer Architektur. Das Museum rühmt sich einer reichhaltigen Sammlung von Ikonen aus dem 15. bis 17. Jahrhundert; seltene Beispiele von Volkskunst und russischer Nationaltrachten.